Die methodische Vielfalt des Projektmanagements schien in den letzten Jahren ins Unermessliche zu wachsen. Kanban, Lean oder doch Scrum? Unabhängig der Methode können wir vorab bereits eines sagen: agile Prozesse sind – nicht nur aus unserem Alltag als Softwareentwickler – nicht mehr wegzudenken. Insbesondere die aus dem Software-Bereich stammende Scrum-Methode findet in nahezu jedem Projekt Anwendung. Doch ist sie wirklich die Agile-Allzweckwaffe oder doch nur eine Methodenkeule?
Der agile Urknall
Beginnen wir beim kleinsten gemeinsamen Nenner, dem “Agile Manifest”:
- Individuen und Interaktionen haben Vorrang vor Prozessen und Werkzeugen.
- Funktionsfähige Produkte haben Vorrang vor ausgedehnter Dokumentation.
- Zusammenarbeit mit dem Kunden hat Vorrang vor Vertragsverhandlungen.
- Das Eingehen auf Änderungen hat Vorrang vor strikter Planverfolgung.
source: agilemanifesto.org
Die Verfasser des Manifests waren sich der klassischen Management-Werte und ihres Stellenwerts bewusst. Dennoch hoben sie explizit den Wert der hier in Bold angeführten Dinge darüber, um nach besseren Wegen der Entwicklung zu suchen. Dies ist ihrer Meinung nach nur möglich, wenn diese selbst praktiziert werden und anderen dabei geholfen wird, dies zu tun.
Im Mittelpunkt der agilen Arbeit stehen damit Iteration und empirisches Lernen wie auch Kommunikation und Transparenz. Die Vorteile für den Entwicklungsprozess liegen klar auf der Hand:
- Im gesamten Team findet ein steter Lernprozess statt.
- Flexible Reaktionen auf neue Dynamiken im Markt.
- Kundenzentriertes Arbeiten.
- Schnelle Fehlererkennung.
Vorteile, die sich laut 72 % der agil arbeitenden Unternehmen in qualitativ besseren Projektergebnissen widerspiegelt. Doch welche Methode wird innerhalb dieser Unternehmen angewandt? Die Antwort fällt eindeutig aus: acht von zehn Unternehmen nutzen Scrum. (Source: bitkom-research.de)
Scrum in der unserer Praxis
Eine Erfahrung, die auch wir teilen. Dank klarem Framework und der Freiheit, flexibel zu agieren und zu reagieren, haben wir Scrum für erfolgreiche Softwareprojekte nicht nur schätzen gelernt, sondern als aktiven Prozess etabliert:
Ob in der Zusammenarbeit mit kleinen Teams, in komplexen Projekten oder bei unvorhersehbaren Herausforderungen, Scrum hat sich für uns als zuverlässiger und erfolgreicher Prozess bewährt. Etabliert heißt jedoch nicht festgefahren. Dank seiner Flexibilität und den dahinter liegenden Werten – Respekt, Mut, Offenheit, Fokus, Commitment – lässt sich Scrum auf nahezu jedes Entwickler-Projekt adaptieren. Bestehende Strukturen, Teamgröße und Projektkomplexität bestimmen dabei über die Auslegung des Scrum-Frameworks.
Für uns wird Scrum so zum agilen Taschenmesser, das je nach Projektanforderung das passende Werkzeug bereithält. Damit nicht doch aus Versehen die Keule ausklappt, erfordert es jedoch von allen Teilnehmern Commitment, Offenheit und Kommunikation.
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